Dolphins mit einem Touchdown vorne
Paderborn, 14.Mai 2017 - Die Paderborn Dolphins können ihren ersten Punktgewinn verbuchen. Im Auswärtsspiel gegen die Bonn Gamecocks können sich die Ostwestfalen denkbar knapp mit 35:28 durchsetzen. Ein Spiel, welches bis 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff spannend war. Besonders die stark aufspielende Defensive im letzten Viertel konnte die Führung der Dolphins verteidigen. Trainer und Spieler zeigten sich nach dem ersten Saisonerfolg erleichtert, denn mehr als drei Jahre war es her, dass die Dolphins erst im dritten Saisonspiel Pluspunkte sammeln konnten. Damit wiederholt sich der GFL2 Krimi in Bonn, in der vergangenen Spielzeit war es die Offensive die wenigen Sekunden vor dem Schlusspfiff durch einen Touchdown noch die Führung holte.
Die Paderborn Dolphins können im dritten Ligaspiel die ersten Plus-Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Das Spiel gegen die Bonn Gammecocks wird wie in der Saison 2016 zu einem Krimi und bleibt bis wenige Sekunde vor dem Schlusspfiff spannend. Ein wenig zu spannend, wenn man mit Präsident David Schmidtmann nach der Partie sprach: „Ich habe schon keine Stimme mehr vom Anfeuern. In Bonn sind es jedes Jahr sehr spannende und enge Spiele für die Dolphins. Heute war es ein Krimi bis zum Schluss.“ Damit sprach Schmidtmann das ausgeglichene Punkteverhältnis auf der Anzeigentafel an.
Beide Teams schafften es während des Spiels nicht, sich deutlich abzusetzen. Maximal war es eine Touchdown-Nasenlänge, die eine Mannschaft davonziehen konnte. So wunderte es nicht, dass es zur Halbzeitpause noch 21:21 stand. Erst im vierten Spielviertel konnten die Dolphins in Führung gehen und mit 35:28 das Ruder an sich reißen. Da waren es allerdings noch neun Minuten zu spielen und so begann die Stunde der Abwehrreihen. Sowohl die Dolphins, als auch die Gamecocks Verteidigung schafften es immer wieder, dass die jeweils andere Angriffsreihe den Ball abgeben musste. Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff erhielten die Paderborn Dolphins so noch einmal das Angriffsrecht in Höhe der Mittellinie. Ein Verteidiger, der Dolphins-Quarterback Justin Gomez zu Boden reißen konnte, entriss ihm ebenfalls den Ball und lief in die Endzone. Eigentlich wären die Gamecocks mit den Dolphins wieder gleich auf gewesen, hätten die Unparteiischen nicht ein Foul geahndet und damit den Punktgewinn zurückgerufen. Die Bonner blieben aber in aussichtsreicher Feldposition in Ballbesitz.
So begannen die letzten spannenden eineinhalb Minuten. Als hätte es Defensiv-Koordinator Luigi Figlia in der Vorbereitung auf dieses Spiel gewusst, hatte er in der Woche genau diese Situation im Training geübt. Dabei hatte er sein Team bewusst schnell über das Feld gescheucht und immer wieder schnelles Reagieren und Positionieren gefordert. Eine Vorbereitung, die der Dolphins-Verteidigung zugutekam. Sicher und mit viel Leidenschaft verhinderte die Defense den Punktgewinn. Bei verbleibenden 35 Sekunden auf der Anzeige kam so die Offensive noch einmal aufs Feld und konnte die letzten Sekunden herunterspielen.
Die Leidenschaft und Hingabe, die Offensiv-Koordinator Andreas Kegelmann und Defensiv-Koordinator Luigi Figlia gefordert hatten, zeigte das Dolphins-Team an diesem Spieltag. „Die Jungs haben die gesamte Zeit gekämpft und sind niemals nachlässig geworden“, sagte Schmidtmann nach dem Spiel. Doch nicht nur die Defensive war ein Garant für den Sieg gegen die stark aufspielenden Gamecocks. Die Dolphins Offensive konnte an diesem Spieltag eine bunte Mischung aus Lauf- und Passpiel zeigen. Die Runningbacks hatten die Chance, immer wieder durch kurze, aber impulsive Läufe die nötigen Yards zum ersten Versuch zu holen.
Bitterer Nebeneffekt - Runningback Max Quandt verletzte sich kurz vor Ende der Partie am Knie so sehr, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Quandt, der neben Kai Böger und Daniel Greitens das erfahrene Runningback-Dreigestirn bildet, wird für einige Spiele ausfallen. „Eine genaue Diagnose haben wir noch nicht, doch wir gehen davon aus, dass er erst einmal ausfällt“, so Schmidtmann. Das Laufspiel, welches bei den Paderborn Dolphins in den ersten Partien nicht funktioniert hatte, schaffte den Receivern die notwendigen Freiräume, um die Pässe sicher zu fangen und einige Yards zu überbrücken.
Ausruhen wollen sich die Paderborn Dolphins auf diesem ersten Punktgewinn aber nicht. Schon am kommenden Wochenende kommen die Rostock Griffins als Gegner ins heimische Hermann-Löns-Stadion. Dann möchte man natürlich dem heimischen Publikum einen ersten Sieg in der laufenden Spielzeit schenken und sich von der besten Seite präsentieren. Wenn es nach Präsident David Schmidtmann geht, darf das Spiel auch ein bisschen weniger Spannung haben als die Partie gegen die Gamecocks: „Wenn man an der Seitenlinie steht und selber einmal gespielt hat, dann leidet und fiebert man besonders mit. Man kennt die Spielsituationen und weiß, was auf dem Feld passiert. Aber gut, das Ende entschädigt für alle Aufregung.“
Text: Björn Gorniak (Paderborn Dolphins)